Fachmagazin
Scale Trainer – Im Test die E-Flite Commander mPd von Horizon Hobby
Scale Modelle sind in der Regel etwas für erfahrene Piloten. Die E-Flite Commander mPd will diese Aussage Lügen strafen, auch wenn sie gar kein echtes Scale Modell ist, obwohl sie so ausschaut. Wir haben die BNF Variante einem intensiven Test unterzogen und berichten was sie wirklich kann.
Die E-Flite Commander mPd machte schon bei der Ankündigung eine ausgezeichnete Figur und begeisterte mich durch die schöne sportliche und auch elegante Linie und die hübsche Tiefdecker Konfiguration und das Scale Design. Allerdings musste ich mir selber eingestehen, dass ich dieses Flugzeugmuster überhaupt nicht kannte – wie auch – denn die Commander mPd hat gar kein manntragendes Vorbild, sondern stammt als Modell konzipiert aus der Feder von Mirco Pecorari. Es ist schon fast schade, dass dieses Flugzeug noch kein großes Vorbild hat.
Die Commander mPd ist ein geschäumtes Modell, das in der Variante als BNF Modell mit eingebauten AR636a Empfänger zum Preis von Euro 269,99 (UVP) oder als Receiver Ready Modell ohne Empfänger zum Preis von Euro 239,99 (UVP) angeboten wird. Mit einer Spannweite von 140 cm und einem Abfluggewicht von 1820 Gram (Testmodell) gehört die Commander mPd zu den mittelgroßen, geschäumten Flugmodellen. Erwachsene Flugeigenschaften bei guter Transportfähigkeit und geringen Kosten für die Antriebs Akkus sind die Hauptmerkmale dieses Flugmodells.
Das Modell ist als klassischer Tiefdecker ausgelegt, das Höhenruder liegt dabei geringfügig über der Profilsehne der Hauptfläche, so wie man es auch von bekannten Kunstflugzeugen kennt. Die Tragfläche hat einen weit geschwungenen Randbogen, an die mit Querrudern und an der Innenseite mit entsprechenden Landeklappen ausgestattet ist. Das Fahrwerk besteht aus einem einteiligen Aluminiumbogen und verspricht eine gute Robustheit. Die Ruderflächen der Querruder und der Leitwerke sind für ein Scale ähnliches Modell relativ groß ausgelegt, was eine gute Ruderfolgsamkeit und eine hohe Wendigkeit verspricht. Die Anlenkung erfolgt über Gestänge die mit spielfreien Kugelköpfen an den Rudern angeschlagen sind.
Der für 3s LiPo ausgelegte Antrieb mit dem 45 Ampere Regler produziert ordentlichen Schub und verleiht gute Flugleistungen und ausreichend Kraft. Insgesamt erinnert die Auslegung der Commander mPd an ein Kunstflugzeug und lässt neutrale Flugeigenschaften erwarten.
Modellmontage
Wie die meisten BNF Modell aus dem Hause Horizon Hobby, ist die Endmontage der Commander mPd mit wenigen Handgriffen erledigt, da die Tragflächen und der Rumpf im Prinzip absolut betriebsfähig aufgebaut sind. Die zweiteiligen Flächen sind jeweils mit CFK verstärkt, um die Biegesteifigkeit zu erhöhen. Die Tragflächen selber werden mit Hilfe eines CFK Stabes an den Rumpf angesteckt und mit vier Schrauben von der Unterseite arretiert. Ein schönes Detail sind die im Rumpf und den Flächen montierten Servostecker und Buchsen, die bei der Montage ein direktes kontaktieren der Querruder und der Landeklappen mit dem Empfänger realisieren. Ähnlich ist es beim Höhenruder. Auch hier wird das Ruder mit dem Rumpf mit Hilfe eines CFK Stabes verbunden und mit einer Schraube gesichert.
Das Hauptfahrwerk ist mit 4 Schrauben am Rumpf in einem stabilen Kunststoffblock montiert. Die Krafteinleitung ist dabei gut gelöst und verträgt auch schon mal eine raue Landung, ohne gleich Schäden zu verursachen. Die komplette Montage ist so simpel und logisch, dass die Anleitung im Prinzip nicht benötigt wird. Die Montagezeit liegt bei höchstens 15 – 20 Minuten.
Der Akku findet seinen Platz unter der großzügigen Kabinenhaube, die den Zugang zu den Servos und der Akkurutsche ermöglicht. Die Haube wird am Rumpf vorne unter gesteckt und mit einem sehr kräftigen Magneten „bombenfest“ gesichert. Der üppige Platz erlaubt es den Schwerpunkt genau einzustellen. Vorgesehen sind Zellen mit 3s und etwa 2200 mAh Kapazität, aber wie die Flugerprobung später gezeigt hat, ist das Modell recht tolerant was den Schwerpunkt betrifft. Der angegebene Wert in der Bedienungsanleitung passt ausgezeichnete, aber auch 10 mm vor oder zurück ändern am Flugverhalten wenig.
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Elektronische Ausrüstung
Das gesamte Modell ist mit Komponenten aus dem Regal von Horizon Hobby und durchweg von guter Qualität. Zur Ruderbetätigung sind sechs Mini Servos Spektrum A330 verbaut. Dieses sind analoge Servos, die aber absolut ausreichend schnell und auch sehr präzise stellen. Der Antrieb besteht aus dem 45 Ampere E-Flite Regler mit BEC und einem Außenläufer mit einer Nenndrehzahl von 900 U/V. Damit ist der gesamte Antrieb für 3s LiPo ausgelegt und verleiht dem relativ leichten Modell reichlich Power.
Das BNF Modell verfügt darüber hinaus über den bekannten AR636a Empfänger mit AS3X Kreiseilstabilisierung. Dieser ist mit seinen Kreiselparametern optimal auf das Modell abgestimmt und stabilisiert das Modell ausgezeichnet, ohne dass dabei ein unnatürliches Steuergefühl entsteht. Leider ist der AR636a vom Werk aus fest parametrisiert und die Werte können durch den Anwender auch nachträglich nicht verändert oder angepasst werden. Dieses bedeutet, dass der Empfänger später auch nur für identische oder zumindest sehr ähnliche Modelle verwendet werden kann. Im Prinzip heißt das aber, dass der Empfänger, sollte das Modell einmal unrettbar zerstört werden, nicht wirklich wiederzuverwenden ist – schade.
Die Programmierung des Senders ist im Handbuch beschrieben und schnell erledigt. Es ist eine Standard Konfiguration. Lediglich die Ansteuerung der Landeklappen ist notwendig und hier kann sich der Pilot entscheiden ob er die Klappe auf einem Proportionalgeber legen möchte oder lieber die Ansteuerung über einen Schalter wünscht. Ich für meinen Teil verwende dafür meist einen 3 Stufenschalter, der mir die Klappenstellung „Eingefahren“, „Startstellung“, „Landestellung“ erlaubt. Insgesamt werden also fünf Kanäle belegt. Die Querruder und die Landeklappen sind jeweils über ein Y-Kabel an den Empfänger angeschlossen.
Flugerprobung
Die Auslegung des Modells als Tiefdecker mit Kunstflugkonfiguration, die Größe und Anordnung der Ruderflächen und der leistungsstarke Antrieb steckten meine Erwartung an das Modell schon recht hoch. Die Montage am Platz ist ein Kinderspiel und nur eine Sache von Minuten. Dank der Überschaubaren Spannweite ist der Transport des aufgebauten Modells in einem Kombi durchaus möglich.
Nach dem Einlegen des Akkus initialisiert sich der AR636a und der Kreisel sowie der Antrieb signalisiert seine Bereitschaft durch eine kurze Tonfolge.
Zum Start des Modells schiebe ich den Knüppel langsam vor und mit zunehmender Fahrt schiebe ich dann den Gasknüppel in Vollgas Position. Das Modell nimmt zügig Fahrt auf und ist nach 15 Metern in der Luft, stellt man die Klappen ein paar Grad nach unten lässt sich die Startstrecke noch etwas verkürzen. Nach dem Abheben steigt das Modell im flachen Winkel sauber in den Himmel. Es hängt dabei sehr schön direkt an den Rudern, ohne dabei wirklich hektisch zu sein. Hier stellt sich fast sofort ein gutes und gewohntes Steuergefühl ein und der Spaß an dem Modell ist quasi sofort präsent. Dank des starken Antriebs sind sehr lange senkrechte Steigflüge möglich. Klassische Kunstflugmanöver können schön großräumig geflogen werden und sind eine echte Freude. Auch bei ungünstigen, windigen Bedingungen ist dank des AR636a problemloses fliegen möglich. Der AS3X Empfänger gleicht ungewollte Bewegungen des Modells durch äußere Einflüsse ausgezeichnet aus, dennoch vermittelt er kein künstliches Steuergefühl, sondern vermittelt viel mehr den Eindruck, ein wesentlich größeres Modell an den Knüppel zu haben. Die wenig hektischen Flugeigenschaften prädestinieren die Commander mPd als Trainermodell für Aufsteiger. Wer ein Modell für den Umstieg auf ein Querrudermodell sucht oder ein Modell mit Ladeklappen in seinem Bestand haben möchte, wird hier fündig. Die Commander allerdings als reines Anfängermodell abzustempeln, wäre vollkommen falsch. Auch erfahrene Piloten, die ein wirklich optisch gelungenes Modell in überschaubarer Größe suchen, werden hier mit der Commander mPd glücklich. Die Langsamflugeigenschaften sind ausgezeichnet. Unterschreitet man die Mindestgeschwindigkeit, nimmt die Commander einfach die Nase nach unten um Fahrt aufzuholen. Mit gesetzten Landeklappen ist die Mindestgeschwindigkeit wirklich sehr gering und ermöglicht problemlose Landungen auf kurzer Piste. Mit gesetzten Klappen bremst das Modell als hätte jemand den Anker geworfen. Es braucht etwas Schleppgas um sie mit minimaler Geschwindigkeit auf die Piste zuzusteuern und die Höhe dann einfach mit dem Gashebel zu regulieren. Kurz vor dem Aufsetzten ganz minimal Ziehen und die Commander setzt schön sanft auf.
Auch wenn der AR636a sicherlich auch einen Anteil an den wirklich ausgeglichenen Flugeigenschaften hat, so ist die Flugperformance auch auf die aerodynamisch, gute Konstruktion des Modells zurückzuführen. Auch in der PNP Version der Commander mPd und einem normalen Empfänger eines beliebigen Herstellers funktioniert ausgezeichnet.
Fazit
In dem breiten Angebot an geschäumten Modellen aus dem Hause Horizon Hobby sticht die Commander mPd aus meiner Sicht schon etwas heraus. Die einsteigertauglichen Flugeigenschaften, gepaart mit guter Agilität und Ruderfolgsamkeit und dem extrem kräftigen Antrieb ergeben ein Modell, das viele Piloten anspricht. Ein aus meiner Sicht wunderschöne Tiefdecker Optik zusammen mit der bekannt guten Qualität der Horizon Hobby Modelle ergeben ein echtes Allround-Modell für fast jeden Zweck. Klassischer Kunstflug ist eine wahre Freude mit der Commander und ermöglicht es dem Aufsteiger sehr lange Spaß an diesem Modell zu finden. Es wird nie langweilig, die Commander mPd zu fliegen und dank der Verwendung von Standard Akkus mit 3s und 2200 mAh Kapazität sind die Betriebskosten niedrig.
-> Link zur E-Flite Commander mPd
Technische Daten:Spannweite ca.: 1398mm
Features:Inklusive AS3X Stabilisierungstechnologie
Wo kaufen?UVP € 269,99 (BNF Version) | +tolle Optik -Kreisel des AR636a Empfänger der BNF Version fest parametrisiert
Kontaktdaten des Herstellers:Horizon Hobby GmbH |
Scale Modelle sind in der Regel etwas für erfahrene Piloten. Die E-Flite Commander mPd will diese Aussage Lügen strafen, auch wenn sie gar kein echtes Scale Modell ist, obwohl sie so ausschaut. Wir haben die BNF Variante einem intensiven Test unterzogen und berichten was sie wirklich kann.
Die E-Flite Commander mPd machte schon bei der Ankündigung eine ausgezeichnete Figur und begeisterte mich durch die schöne sportliche und auch elegante Linie und die hübsche Tiefdecker Konfiguration und das Scale Design. Allerdings musste ich mir selber eingestehen, dass ich dieses Flugzeugmuster überhaupt nicht kannte – wie auch – denn die Commander mPd hat gar kein manntragendes Vorbild, sondern stammt als Modell konzipiert aus der Feder von Mirco Pecorari. Es ist schon fast schade, dass dieses Flugzeug noch kein großes Vorbild hat.
Die Commander mPd ist ein geschäumtes Modell, das in der Variante als BNF Modell mit eingebauten AR636a Empfänger zum Preis von Euro 269,99 (UVP) oder als Receiver Ready Modell ohne Empfänger zum Preis von Euro 239,99 (UVP) angeboten wird. Mit einer Spannweite von 140 cm und einem Abfluggewicht von 1820 Gram (Testmodell) gehört die Commander mPd zu den mittelgroßen, geschäumten Flugmodellen. Erwachsene Flugeigenschaften bei guter Transportfähigkeit und geringen Kosten für die Antriebs Akkus sind die Hauptmerkmale dieses Flugmodells.
Das Modell ist als klassischer Tiefdecker ausgelegt, das Höhenruder liegt dabei geringfügig über der Profilsehne der Hauptfläche, so wie man es auch von bekannten Kunstflugzeugen kennt. Die Tragfläche hat einen weit geschwungenen Randbogen, an die mit Querrudern und an der Innenseite mit entsprechenden Landeklappen ausgestattet ist. Das Fahrwerk besteht aus einem einteiligen Aluminiumbogen und verspricht eine gute Robustheit. Die Ruderflächen der Querruder und der Leitwerke sind für ein Scale ähnliches Modell relativ groß ausgelegt, was eine gute Ruderfolgsamkeit und eine hohe Wendigkeit verspricht. Die Anlenkung erfolgt über Gestänge die mit spielfreien Kugelköpfen an den Rudern angeschlagen sind.
Der für 3s LiPo ausgelegte Antrieb mit dem 45 Ampere Regler produziert ordentlichen Schub und verleiht gute Flugleistungen und ausreichend Kraft. Insgesamt erinnert die Auslegung der Commander mPd an ein Kunstflugzeug und lässt neutrale Flugeigenschaften erwarten.