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Das beste Pferd im Stall? - Walkera QR Infra X im Test
Kleine Quadrocopter gibt es wie den berühmten ‚Sand am Meer‘. Walkera hat seinem kleinen QR Infra X aber ein paar besondere Gene verpasst. Unser Autor Jörg Kukla hat sich mit dem Infra X intensiv beschäftig.
„Wär hätt‘s erfunden?“ Anders als in der Produktinformation der berühmten Hustenpastillen waren es wohl nicht die Schweizer. Walkera hat wahrscheinlich den Quadrocopter auch nicht erfunden, aber sie haben ein innovatives Produkt um einige interessante Features erweitert! Der Infra X ist ein etwa handtellergroßer Quadrocopter mit einem sechs Achsen Stabilisierungssystem. Das Fluggewicht liegt bei 73 Gramm incl. eines 3,7V 600 mAh Li-Po Akkus. Doch der kleine Bursche kann mehr: Infrarotsensoren, an der Verkleidung montiert, ändern bei Kollisionsgefahr mit Hindernissen die Fluggeschwindigkeit und Richtung.
Dank des „Ultrasonic“ Höhensensors bleibt die Flughöhe bei Halbgas bei ca. 1m, unabhängig der geflogenen Manöver. Die Konzentration gehört also alleine den Manövern und ermöglicht sofort einen ruhigen Flugstil.
Vor den Erstflug hat aber der liebe Gott - oder war es ein Schweizer oder gar ein Chinese, dass Binden des Modells an seinen Sender gesetzt. Der Standard Sender Devo-4 möchte sein Gegenüber kennen lernen, in diesem Fall geht es schüchtern oder besser umständlich zu Sache. Knüppel vor, Knüppel zurück, einschalten, ausschalten, einschalten. Recht umständlich, aber irgendwann passt dann alles zusammen.
Die Akkus können paarweise über ein USB Kabel geladen werden, dann sind zweimal sechs Minuten Flugzeit möglich. Dieser Ladevorgang dauert allerdings relativ lang. Ca. 30 min pro Akku sind nötig um die notwendige Energie in die Zellen zu laden. Auf geht’s! Draußen ist es windig, also ab in die gerade verfügbare Reithalle der Gattin. Die Vierbeiner haben die Halle natürlich vorher verlassen, den sie lieben keine wild gewordenen Riesenhummeln.
Natürlich braucht es nicht unbedingt eine große Reithalle um den Infra X zu fliegen, etwas kleiner kann der Flugraum natürlich sein. Ein ganz kurzer Testflug in der Küche zeigte jedoch: Durch die Infrarotsensoren werden in kleinen Räumen zu viele Ausweichmanöver nötig, ein Aufschaukeleffekt ist die Folge. Ene echte Stubenfliege ist der Infra X also auch nicht unbedingt. Der Start erfolgt problemlos, der Infra X liegt sofort stabil in der Luft. Der Höhensensor arbeitet bis etwa Halbgas, in diesem Bereich kann die Flughöhe nach Wunsch eingestellt werden, bei einer Gasstellung darüber steigt der kleine Qudrocopter dann weg. Allein durch die „erhobene“ Hand kann jetzt gesteuert werden, die Sensoren machen es möglich. Zwar ungewohnt, aber dennoch stellt sich sofort ist ein vertrautes Fluggefühl ein und der Pilot wird mutig! Die Steuerbefehle werden direkt aber unkritisch befolgt und schnell ist der Zwerg an der Sichtgrenze angekommen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Gas weg und auf den Boden plumpsen lassen, was aufgrund der geringen Masse kein Bruch erwarten lässt.
Zum anderen einfach Finger von den Knüppeln nehmen und in die eingebauten Features vertrauen - und auch das funktioniert wirklich! Sofort wird der Infra X stabil und bremst rechtzeitig vor dem Hallenende seinen Vorwärtsdrang ein um dann schwebend auf das Eintreffen des Besitzers zu warten. Modelle ohne die Features des Infra X wären jetzt schon an der Wand zerbröselt! Spaß macht auch die Kombination aus „Körpersteuerung“ und „Knüppeln“ .
Kommt es doch mal zu einem – immer selbst verschuldeten – crash, bleibt dieser in der Regel folgenlos. Das Geringe Gewicht gepaar mit der stabilen Konstruktion schützen den kleinen Infra X zuverlässig. Ersatzblätter sind dennoch im Lieferumfang enthalten. Der kleine Sender Devo-4 erfüllt seinen Zweck und hat genügend Reichweite. Insgesamt ist das Preis/Leistungsverhältnis dieser Kombination absolut in Ordnung. Wer einen höherwertigen Sender aus dem Walkera Programm sein eignen nennt kann diesen natürlich verwenden. Der Walkera QR Infra X wird im Paket mit dem Sender Devo-4 zu einem Marktpreis von ca. 125 Euro angeboten